Matricaria chamomilla
Auch: Apfelkraut, Kummerblume, Mutterkraut, Kuhmelle, Haugenblum, Muskatblume, Hermelin, Drudenkraut
Drogennamen: Chamomillae aetheroleum, flos
Inhaltsstoffe: Chamazulen, ätherische Öle, Bisabolol, Flavonoide, Oxycumarine, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Magnesium
Eigenschaften: entzündungshemmend und krampflösend (vor allem ätherisches Öl), verdauungsfördernd, pilzabwehrend, wundheilungsfördernd, antibakteriell, immunmodulierend, beruhigend, angstlindernd, muskelentspannend, desodorierend, Hemmung der Magensäureausschüttung, allgemein magenstärkend, antimikrobiell, leicht schmerzlindernd, menstruationsregulierend
Die Kamille und ihr Tee gehören ganz klar zu den ältesten uns bekannten Heilpflanzen. Der Lateinische Name ist eine Ableitung von „matrix” (Gebärmutter) bzw. „mater“ (Mutter). Sie eignet sich wegen ihrer beruhigenden und stärkenden Wirkung aber auch zur Behandlung der Haut. Ihre entzündungshemmenden Stoffe dringen in die Haut ein, lindern Ekzeme und fördern die Heilung.
Eingesetzt wird sie heute überwiegend bei Verstimmungen, Krämpfen und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, vor allem bei Kindern. Äußerlich bei Wunden, Geschwüren und bakteriellen Hauterkrankungen. Und zur allgemeinen Haut- & Körperpflege (Wunden, Furunkel, Hautrisse, Prellungen, Frostbeulen, Insektenstiche, Neurodermitis und trockene Haut). Auch bei Atemwegsinfekten und bei Erkrankungen im Ananl- und Genialbereich findet sie Anwendung. Davon abgesehen reinigt sie die Leber und die Nieren.
Allergien oder andere Beschwerden gibt es höchst selten. Wer jedoch auf andere Korbblütler (Beifuß, Tagetes, Schafgarbe, Arnika, etc.) reagiert, sollte die Kamille in kleinen Dosen ausprobieren. Eine intensive und kontinuierliche Anwendung sollte aber nicht länger als 1 – 2 Wochen dauern.
Die meisten Beschwerden über unverträglichkeiten gehen auf eine Verwechslung mit der unwirksamen Hundskamille zurück. Diese sieht zwar ähnlich aus, duftet jedoch nicht so und hat keinen hohlen Blütenboden. Bei Unsicherheit lieber nicht wild pflücken, Kamillenpflanzen kaufen (z.B. hier), einen Kräuterkurs mitmachen (z.B. hier), oder fertiges Kraut in einem Teeladen oder Apotheke kaufen.
Wer Magnesiummangel hat, oder bei wem die Magnesiumaufnahme gestört ist, kann mit der Kamille als „Einschleuserpflanze“ die Magnesiumresorpion verbessern. Dies ist auch dann wichtig, wenn man einen Calziummangel hat, da Kalzium nur im richtigen Verhältnis mit Magnesium voll aufgenommen werden kann.
Bei Augenschmerzen und Bindehautentzündung kann man sich etwas Gutes tun, indem man Kamillenblüten in Milch aufkocht und warme Umschläge, bzw. Auflagen über die Augenpartie macht.
Magisches & Historisches
Die Germanene weihten die Kamille Baldur, dem Gott der Schönheit und des Lichts. Junge Mädchen sollten nicht an ihr vorüber gehen, ohne sich zu verbeugen. Die Ägypter hielten die Kamille in Ehren und weihten sie der Sonne. Vor Schönheitsbehandlungen gab es Kamillentee.
Kamillenblüten sollte vor dem 24. Juni (Johanna) gepflückt werden und zusammen mit Johanniskraut in die Heugarben gesteckt werden. Dies sollte Ungeziefer fern halten.
Aromatherapie
Ätherisches Kamillenöl kann man natürlich als Ersatz für den Tee, Aufguss, usw. verwenden. Ein Vorteil dabei ist ganz klar, dass das Öl länger hält als z.B. gekauft Teebeutel, die häufig durch die Vertriebswege und Lagerung schon die beste Zeit hinter sich haben. Ausserdem ist es direkt gebrauchsfertig, gerade wenn es einmal schnell gehen soll.
Durch die Konzentration sind schon kleine Mengen ausreichend, und es empfiehlt sich meist eine Verdünnung. Um das Öl für Sitz- oder Fußbäder zu verwenden, benutzt man am besten etwas Salz, Honig oder eine neutrale Seife als Emulgator.
Man kann sich auch ein „fettes Kamillenöl“ als Basis für Salben, Körperpflege oder Einreibungen machen, indem man Kamillenblüten in Olivenöl ausziehen lässt.
Kamillenöl ist beruhigend, entzündungshemmend und Hautregenerierend. Es eigent sich daher für Hautreizungen, Wunden, Ausschläge, empfindliche Kopfhaut, Reizung der Brustwarzen beim Stillen, usw. Zur Behandlung von Ekzemen ist es ähnlich wirksam wie Hydrokortison und vergleichbare Medikamente. Es fördert aber nicht nur die Heilung von Wunden und Kratzern, sondern hilft auch bei Reinigung von Haut und Poren.
Die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe wirken ähnlich wie Ibuprofen und andere Schmerzmedikamente. Sie schaffen Erleicherung bei Krankheiten wie Arthritis und lindern Schmerzen.
In der Aromatherapie wird neben der echten Kamille (auch “deutsche Kamille” oder “blaue Kamille” genannt) auch die römische Kamille verwendet.
Wie das Kraut, ist das Öl ist als Hausmittel gegen Verdauungsbeschwerden bekannt. Auch wenn sich hier Anis, Kümmel und Fenchel eher durchgesetzt haben, hilft die Kamille bei Magenverstimmungen, Geschwüren und Koliken.
Kamillenöl unterstützt den Körper gegen Viren und Infektionen. Es stärkt das Immunsystem und fördert die Bildung weißer Blutzellen.
Ausserdem beruhigt Kamille bei Spannungskopfschmerzen, Reizbarkeit und Nervosität, fördert Entspannung und Schlaf.
Für ein warmes Bad gegen Nervosität und zur Muskelentspannung 8-10 Tropfen mit 1 – 2 Esslöffel Emulgator vermischen und ins Badewasser geben. Gerne auch mit Lavendelöl mischen, besonders am Abend vor dem Schlafen.
Die schnelle Variante: Bei Verletzungen, Wunden, Narben oder allergischen Hautreaktionen einige Tropfen Kamillen- und Lavendelöl auf einen ausgewrungenen Waschlappen geben und auflegen.
Für etwas mehr Zeit: Kamille hat sich wegen ihrer entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften zur Behandlung von Ekzemen bewährt und lindert auch den Juckreiz effektiv. Sandelholz- und Lavendelöl wirken ebenfalls beruhigend auf trockene, juckende Haut. Gereizte Hautpartien mit dieser beruhigenden, ausgleichenden Kompresse behandeln.
Eine Schüssel mit kaltem Wasser füllen. 1 TL Fette Öl passend zum Hauttyp und je 3 Tropfen römische Kamille, Lavendel und Sandelholz dazu geben und etwas verrühren. Einen Waschlappen in das Wasser tauchen, auswringen und auf die entsprechende Hautpartie legen. Warten bis die Kompresse die Körpertemperatur angenommen hat. 3 mal wiederholen.
Ein Peeling entfernt abgestorbene Hautzellen und fördert die Durchblutung. Sebastian Kneipp hat dazu noch das tragen von „grober Leinen-Wäsche“ empfohlen. Heutzutage können wir den Körper jedoch etwas sanfter unterstützen. Nach einem Peeling fühlt sich die Haut glatt und weich an.
Mandelöl enthalt viele Nährstoffe und versorgt trockene Haut mit Feuchtigkeit. Haferflocken machen die Haut weich, Kamille und Lavendel beruhigen Hautreizungen und unterstützen die Regeneration der Haut. Wer möchte kann das Peeling auch mit etwas Honig anreichern. Abgesehen von dem herrlichen Duft ist Honig entzündungshemmend und pflegend für die Haut.
Für ca. 50ml Körperpeeling 1 EL Kernige Haferflocken und 1 TL getrocknete Lavendelblüten mit einem Mixer zerkleinern. 2 EL Mandelöl, 4 Tropfen Lavendelöl, 4 Tropfen römische Kamille und 2 Tropfen Copaiba gut miteinander vermischen. Das ganze zu den Haferflocken geben und zu einer Paste verrühren. Je nach Bedarf mehr Öl oder mehr Haferflocken zugeben.
In einem sterilen Glas mit dicht schließendem Deckel ist das Peeling ca. 3 Monate haltbar.
Die Haut mit der Paste sanft massieren, einwirken lassen und mit warmen Wasser abspülen und trocken tupfen.
Peeling bitte nicht benutzen wenn man frisch rasiert ist oder Verletzungen an der Haut hat.
Bei Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, Menstruationsschmerzen 12 Tropfen Kamillenöl, 6 Tropfen Lavendel, 2 Tropfen Copaiba mit 2 Esslöffel fettem Öl mischen.
Bei Niedergeschlagenheit Das Lavendelöl durch Zitrone oder Orange ersetzen.
Wenn Hausstaubmilben oder bestimmte Lebensmittel regelmäßig asthmatische Beschwerden verursachen, hilft es ein Massageol mit beruhigenden ätherischen Oien zur Hand zu haben. Ergänzt durch ein krampflösendes Ol wie das der Immortelle.
In eine 30ml Glasflasche je 4 Tropfen Kamillenöl, Lavendelöl und Immortellenöl geben. Dann mit einem fetten Öl, passend zum Hauttyp, auffüllen, mit einem Tropfer versehen, verschließen und gut verschütteln.
Brust, Hals und oberen Rücken sanft mit der Mischung massieren. Vor dem Anziehen das Öl m die Haut I einziehen lassen.
Ätherische Öle mit antibakterieller Wirkung können eingesetzt werden, um Infektionen zu bekämpfen und Beschwerden zu lindern. Hier kommen antivirale und antibaktenelle Bergamotte, adstringierende Kamille und beruhigender Lavendel zum Einsatz. Sie werden in ein Sitzbad gegeben, bei dem die Wanne auf Taillenhöhe gefüllt wird.
Die Wanne mit 35 – 40 Grad warmen Wasser füllen und 4 Tropfen Bergamotte mit je 3 Tropfen echte Kamille und Lavendel zusammen mit einem Emulgator in das Wasser geben. 10 – 15 Minuten Baden.
Allergiesymptome lassen sich mit ätherischen Ölen auf natürliche Weise lindern. Beruhigende Öle wie Kamille können Pollen binden und Reizungen mildem. Lavendel beruhigt und entspannt die Haut und Atemorgane, Zitrone unterstützt das Immunsystem und Pfefferminz verbessert die Sauerstoffaufnahme.
100 ml Olivenöl mit 10 g Bienenwachs erwärmen bis sich das Wachs gelöst hat. „Gelierprobe“ machen und schauen ob die Konsitenz so passt, ggf. anpassen. vom Herd nehmen und abkühlen lassen. So spät wie möglich, aber so früh, dass noch gut verrührt werden kann je 10 Tropfen echte Kamille und Lavendelöl und je 5 Tropfen Zitrone und Pfefferminz einrühren. Dann fertig abkühlen lassen und verschließen.
Be Bedarf auf die gereizte Haut im Nasenbereich auftragen.
Traditionell Europäische Medizin
Schon im 2. Jahrhundert wies der grieschiche Arzt Galen auf die heilende Wirkung bei Verdauungsbeschwerden hin.
Sein Kollege Dioskurides bevorzugte Kamillenbäder und -umschläge.
Paracelsus hingegen empfahl sie bei Magenschmerzen, Gelbsucht und Fieber.
Hildegard von Bingen empfahl eine Salbe aus zerstoßenen Blüten für schmerzende Stellen.
Küche & Kulinarik
Die leicht bitteren Blüten finden in der Küche keine Verwendung.
Kamillentee: Bei Gastritis, Magen-Darm-Krämpfen, Erkältung, Ruhelosigkeit:
Getrocknete Kamillenblüten mit 200ml kochendem Wasser übergießen und 5 – 10 Minuten abgedeckt stehen lassen. 2 bis 3 mal am Tag einnehmen.
Erwachsene 2 – 3 TL, Kinder bis 2 Jahre ½ bis 1 TL, Kinder zwischen 2 und 6 Jahren 1 bis 1 ½ TL, Kinder zwischen 6 und 12 Jahren 1 ½ bis 2 TL.
Kamillenaufguss: Bei Magen-, Darm-, Gallen-, Nierenkrämpfen bzw. -koliken:
5-10g getrocknete Kamillenblüten mit 1 Liter heißem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Dann die Blüten abseihen und 3 – 6 Tassen täglich trinken.
Sitzbad bei Hämorrhoiden, Ekzemen, Genitalirritationen:
Mit getrockneten Kamillenblüten: 25 g getrocknete Kamillenblüten auf 1Liter nicht mehr kochendes Wasser (80 °C) geben und 10 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und in einer Sitzwanne mit weiteren 4 Liter Wasser verdünnen und Sitzbad nehmen.
Mit Kamillenöl: 10-15 Tropfen Öl auf 1 EL Meersalz geben in 5 Liter Wasser (35-38*C) auflösen.
Für ein Fußbad verwendet man eine Schüssel oder Wanne, in der die Füße gut Platz haben, die aber auch nicht zu groß ist. Eine Hand voll Kräuter mit 1 – 2 Liter kochendem Wasser (so viel, dass die Füße schön im Wasser stehen) übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Dann das Fußbad nehmen.
Belebend wirken Minze und Rosmarin. Beruhigend Johanniskraut und Zitronenmelisse. Entzündliche Haut pflegt man mit Kamille und Thymian. Stark schwitzende Füße mit Lavendel und Salbei.
Wenn man nach dem Fußbad den Füßen noch einen kalten Guss gönnt, erhöht sich noch einmal die durchblutungsfördernde Wirkung.
Auch hier lassen sich natürlich die Kräuter wieder durch ätherische Öle ersetzen. Nur den Emulgator nicht vergessen!
Essenz: 4 Teelöffel Kamillenblüten (frisch oder getrocknet) mit etwa 100 ml hochprozentigem Alkohol (etwa 60%ig) übergießen und 10 Tage stehen lassen. Blüten abseihen und drei Mal täglich 1 Teelöffel nehmen, am besten nach den Mahlzeiten.
Spülung: Bei Wunden, Hautinfektionen, zur Nasen-spülung bei Sinusitis etc.:
50 g getrocknete Kamillenblüten mit 1Liter kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen. Die Blüten abseihen und den Aufguss abkühlen lassen. Danach vorsichtig die betroffenen Körperteile spülen.
Bei fettigem Haar, zum Blondieren und für gesunde Kopfhaut:
1Liter Wasser mit neun Teebeuteln Kamille aufkochen. Abgekühlt in die Haare massieren. Muss nicht ausgewaschen werden. Mehrmals in der Woche wiederholen. Die Kamille hat eine heilende Wirkung auf die Kopfhaut und fördert dadurch das Haarwachstum und blondiert.
Dazu legt man etwa 3 EL Kamillenblüten in 100ml Olivenöl ein und lässt das ganze 14 Tage lang ziehen. Natürlich lassen sich auch noch andere Heilpflanzen integrieren, wie z.B. die Blütenblätter der Ringelblume.
Wenn die Blüten abgeseiht sind, kann man das Öl als Massageöl verwenden. Erwärmt man das Ganze mit 10g Bienenwachs bis das Wachs geschmolzen ist, hat man nach dem Abkühlen eine sehr pflegende Salbe. Man kann das Öl aber auch mit 2 EL Weizenkleie vermischen. Etwa eine viertel Stunde bei Raumtemperatur ziehen lassen und schon hat man eine pflegende Peeling-Creme.
Bei einem fettigen Teint oder Belastung durch Akne:
Eine Tasse voll entzündungshemmender Kräuter wie Kamille und Thymian in eine Schüssel geben, die kaum größer ist wie das Gesicht und mit 2 Litern kochendem Wasser übergießen. Statt der Kräuter kann man auch 4 – 6 Tropfen ätherisches Öl in die Schüssel geben. Dann muss das Wasser auch nicht mehr kochen, sondern nur so heiß sein, dass man ans Schwitzen kommt.
Dann mit einem Handtuch über dem Kopf über die Schüeel setzen und inhalieren. Durch den heißen Wasserdampf kommen wir schnell ans Schwitzen, die Poren öffenen und reinigen sich, und die Öle können ihr Wirkung entfalten.
Bei Entzündungen und Wunden im Mund- und Rachenraum:
1 – 5g (1 bis 5 TL) getrocknete Kamillenblüten mit 100ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten abgedeckt stehen lassen. Die Blüten abseihen und das Wasser in eine Thermokanne füllen. Mehmals täglich lauwarm gurgeln, am besten nach den Mahlzeiten.
Ayurveda
Die Geschmacksrichtung ist bitter und scharf. Bitter wirkt grundsätzlich fiebersenkend, antibakteriell, entgiftend und keimtötend. Bitter reinigt das Blut, das Gewebe im Allgemeinen und hat eine leicht herabsetzende und schwächende Wirkung auf den Körper. Scharf ist tendenziell anregend, verdauungsfördernd und Appetitanhebend. Scharfes vermindert Ansammlungen körperfremder Stoffe, hebt allgemein die Körperfunktionen und stabilisiert den Kreislauf.
Kamille gleicht Kapha und Pitta aus und erhöht Vata wenn es in großen Mengen verwendet wird. Gibt man dem Kamillentee etwas frischen Ingwer hinzu, erhält man ein völlig ausgleichendes Getränk, das Erbrechen hervorrufende Ursachen bekämpft.
Kamillentee ist ein sehr gutes Getränk bei zu ohem Pitta.
Ayurvedische Indikationen: Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Nervöse Störungen (auch bei Kindern) Koliken, Augenentzündungen Gelbsucht, Durchfall.
TCM
Die Geschmacksrichtungen sind leicht bitter, süss und aromatisch. Die Temperatur ist kühl. Die Funktionskreise sind Leber, Magen, Lunge, Gedärme und Herz.
Die Wirkungen der Kamille in der TCM: Sie reguliert und bewegt das Qi (Krämpfe, Bauch- & Magenschmerzen, Sodbrennen, emotionelle Verdauungsbeschwerden, PMS, schmerzhafte Menstruationsblutungen, Reizbarkeit, Wehenschmerzen, Obstipation, Verstopfung, Unruhe bei Kleinkindern mit Bauchschmerzen). Sie beruhigt den Geist (Nervosität, Angst, Schlaflosigkeit). Sie eleminiert Hitze und leitet Toxine aus (Entzündungen, Wunden und Wundheilung, Ausschläge und Ekzeme, verminderter Lymphfluss, Unterleibschmerzen und Prostata, Vaginareizung, Hämorrhoiden). Sie unterdrückt innere Winde (Spasmen, Schmerzen, Koliken). Sie tonisiert das Qi (Mangel an Verdauungssäften, Flatulenz, Blähungen, Durchfall, Wochenbett und Schwangerschaftsbeschwerden). Sie eliminiert Wind-Hitze und Wind-Kälte (fieberhafte Erkrankungen, Erkältung, Grippe, Schnupfen, trockener Husten).
Homöopathie
Chamomilla D30 bei Kinderkrankheiten wie Unruhe, Koliken, Kopf- und Ohrenschmerzen. Zahnschmerzen, saurem Aufstoßen und schwallartigem Erbrechen.
Chamomilla D2 bis D6 als Mittel bei Überempfindlichkeiten aller Art. auch bei Zahnschmerzen, Kopfweh, Glieder und Muskelschmerzen und Schmerzen im Magen-Darm-Trakt.
Spezielles für Frauen
Die Ableitung des lateinischen Namens und auch der Volksnamen Mutterkraut verrät, dass sie früher auch viel in der Frauenheilkunde vertreten war. Neben der Krampflösenden Wirkung, der Menstruationregulierung und der Beruhigung für Nerven und Darm war sie als Wundheilmittel sehr wertvoll am Wochenbett.
In der Aromatherapie wird für Mentruationschmerzen, unregelmäßige Menstruation, PMS und Klimakterium traditionell eher die römische statt der echten Kamille verwendet.
Spezielles für Männer
Sitzbäder mit Kamille sind eine gute Unterstützung für den Körper bei Hämorrhoiden.
Spezielles für Kinder
Es ist einer der ersten Kräutertees, die Kinder bekommen dürfen. Er ist sehr hilfreich und gut verträglich.
Das Öl der römischen Kamille ist etwas milder und eignet sich daher besonders für Säuglinge und Kinder. Es hat ähnlich entzündungshemmende Eigenschaften wie die echte Kamille.
Kamille im Garten
Pflanzenart: Die echte Kamille ist ein einjähriger Korbblütler. Ursprünglich in Südeuropa und Zentralasien zu Hause hat sie sich heute weltweit verbreitet.
Höhe & Wuchs: Sie wird 15 bis 60cm hoch und bildet verzweigte Stängel mit wechselständigen, fein gefiederten Blättern.
Boden & Standort: Trockene und tiefgründige Böden sind ihr am liebsten, dann gedeiht sie auch in höheren Gebrigslagen. Staunässe und saure Böden mag sie nicht, dafür aber reichlich Sonne. Sie ist sehr anspruchslos und gedeiht auch auf kargen Böden gut. Sie ist ein absoluter Schwachzehrer, braucht also keinerlei Düngung. Auch im Topf gedeiht sie gut, dann reicht Erde vom Vorjahr.
Aussaat & Vermehrung: Wenn die Samenstände bräunlich und trocken sind, fallen die Samen leicht heraus. Daher kurz vorher ernten und nachtrocknen. Zum Aussähen die feinen Samen am besten mit Sand mischen. Aussaat ab März direkt auf den noch winterfeuchten Boden, oder im Herbst (September – Oktober). Die ersten 4 – 6 Wochen unkrautfrei halten, da sich die Kamille sonst leicht von anderen Pflanzen verdrängen lässt. Kamille ist ein Lichtkeimer, also die Samen nicht mit Erde bedecken.
Blütezeit: Die Kamille blüht zwischen Mai und August mit ihrem typischen Aroma.
Ernte: Traditionell wurde sie um die Sommersonnenwende geerntet, dem Todestag von Baldur. Wem das egal ist, kann von Juni bis August laufend ernten. Verwendet werden traditionell nur die Blüten. Beim Ernten auch einmal unter die Blüten schauen, da soitzen ganz gerne auch ein paar Läuse (meist auf zu nährstoffreichen Böden). Die Blütenköpfchen werden zur Zeit der Vollblüte an sonnigen Tagen während der Mittagsstunden gesammelt. Der richtige Erntezeitpunkt ist, wenn sich die gelben Blütenböden nach oben wölben und die weißen Blütenblätter nach unten zeigen.
Wer keine Kamille im eigenen Garten hat, findet sie häufig auch an Weg- und Ackerrändern und Böschungen als Wildkraut.
Konservierung: Die Blütenköpfe werden auf einem Tuch im Schatten getrocknet und danach in Glasbehältern gelagert.
Bei weiteren Fragen zur Kamille oder ätherischen Ölen, einem gesunden Lebensstil, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, nimm bitte Kontakt zu mit auf. Oder auch einfach wenn Du wissen möchtest, wie Du die Produkte von Young Living günstiger bekommen kannst.