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Rosmarin

Blühender Rosmarin

Rosmarinus officinalis  Neueste genetische Analysen lassen allerdings vermuten, dass der Rosmarin zur Gattung Salbei (Salvia) gehört. Deshalb findet man jetzt vereinzelt auch die Bezeichnung Salvia rosmarinus.

Auch: Rosmarinkraut, Lieblingskraut, Kranzkraut, Hochzeitskraut, Brautkraut, Meertran

Drogennamen: Rosmarini folium, Rosmarini oleum / aetherolium, Flores Rosmarini

Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Cineol, Coranosol, Rosmanol, Isorosmaol, Campher, Rosmarinsäure, Zimtsäurederivate, Bitterstoffe, Flavonoide

Eigenschaften: appetitanregend, kreislaufanregend, krampflösend, gallentreibend, nervenstärkend, entzündungshemmend, anregend, verdauungsfördernd, antibakteriell, durchblutungsfördernd, koronardurchflusssteigernd, antioxidativ, antimikrobiell, schmerzhemmend, stimmungsaufhellend, mental aktivierend

Wie der lateinische Namensteil „officinalis“ zeigt, galt der Rosmarin schon lange als Heilpflanze. Er ist einer der Klassiker der Mittelmeerküche und gehört, zu recht, zu den Favoriten in Haus- & Kräutergarten. 2011 war er Heilpflanze des Jahres. Rosmarin hilft bei der Verdauung und fördert die Durchblutung im Körper. Und bessere Durchblutung heisst in dem Falle auch bessere Sauerstoffversorgung. Das lässt sich nutzen für eine verbesserte Konzentration, geschärfte Sinne, beim Sport, oder auch um am Morgen auf Touren zu kommen.
Die ungeahnte Vielseitigkeit von Rosmarin zeigt sich z.B. in einer Studie die belegt, dass Rosmarinextrakt die Haut gegen UV-B Strahlung schützt und so ein Potential als Sonnenschutzfaktor hat. Oder auch darin, dass er Insektizide Effekte gegenüber zahlreichen Insekten und Larven hat.

Vorsicht:

Rosmarin kann stimulierende Effekte auf die Gebärmutter und Menstuation haben. Schwangere sollten Rosmarin nicht in therapeutischen Dosierungen zu sich nehmen.
Menschen mit Herzinsuffizienz und Bluthochdruck sollten Rosmarin-Essenzen in therapeutischen Dosierungen nur in Absprache mit ihrem Artz verwenden.

Magisches & Historisches

Der Rosmarin (ros marinus), der „Tau des Meeres“, war in der Antike Aphrodite geweiht. Der Göttin der Liebe und Schönheit. Die alten Griechen haben ihm eine aphrotisierende Wirkung nachgesagt. Als „Hochzeitskraut“ wurde es auch von Brautleuten als Orakel verwendet: Ein Zweig wurde nach der Hochzeit in den Boden gesteckt. Bewurzelte er, dann sollte die Ehe glücklich werden. Blüht ein Rosmarin vor dem Haus sehr stark, dann sollte die Tochter des Hauses einen Ehemann finden. Und auch am Verhalten des Rosmarin im Brautstrauss oder als Ansteck-Sträusschen sollte sich manches ablesen lassen.
Früher wurde auch gerne mit Rosmarin geräuchert, um die „bösen Lüfte“ zu vertreiben.

Aromatherapie

Rosmarin-Öl und Rosmarin-Kraut lassen sich von der Wirkung gut gegenseitig ersetzen. Von manchen Herstellern gibt es Rosmarinöl, das auch als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist, also zum Einnehmen. Damit kann man dann auch wunderbar Speisen aromatisieren, Marinaden anrichten oder (zusammen mit anderen Ölen) ein fertiges Salatöl mischen. Gerade im Winter und wenn es schnell gehen muss eine sehr praktische Sache.
Durch die Anregung des Kreislaufs und der Durchblutung gilt Rosmarin als „Espresso der Aromatherapie“. Menschen mit Bluthochdruck sollten Rosmarinöl aber nicht pur verwenden. Mit etwas fettem Öl vermischt eignet sich ätherisches Rosmarinöl auch gut zur Massage bei Muskel- & Gliederschmerzen. Auf der Kopfhaut einmassiert unterstützt es den Haarwuchs. Als Massageöl eignet es sich auch gut bei Krampfadern und kalten Füßen. Natürlich kann man ein Massageöl auch mit Bienenwachs eindicken und sich so eine wohltuende Salbe machen.
Rosmarinöl wirkt der Kopflastigkeit entgegen und fördert Konzentration und Denkvermögen. In Kombination mit Lavendel verbessert sich die Vigilanz und die Gedächtnisleistung. Diese Mischung kann auch dabei unterstützen, Angstsymptome zu vermindern. 

Rosmarin findet sich aber z.B. auch in den Anti-Läuse-Anwendungen.

Traditionell Europäische Medizin

Rosmarin, vor allem als Wein, Tee oder Tinktur, wird vor allem bei Schwäche, Erschöpfung und Resilienz verwendet. Durch die Durchblutungsförderung werden Gedächtnis, Nerven und Magen gestärkt. Die Krampflösende Wirkung hilft Muskeln und Gelenken. Insbesondere bei Rekonvaleszenz und zur Stärkung der Organe trinkt man 2 Tassen Tee am Tag.
Rosmarinhydrolat und Rosmarinwasser kann man sehr gut zur anregenden Gesichtspflege verwenden.
1 Messerspitze Rosmarinpulver täglich unterstützt Leber, Galle und die Darmfunktion.

Ab dem 8. Jahrhundert hatte sich die Heilwirkung so weit rumgesprochen, dass Karl der Große den Anbau auf Landgütern vorschrieb. Bei Pestepidemien wurde Rosmarin zur Desinfektion verräuchert, und auch die bekannten Pestdiebe hatten Rosmarin in Anwendung, um sich vor der Ansteckung mit der Pest zu schützen.

Mehr zu der Mischung der Diebe findest Du hier.
Der Rosmarin-Wein wurde unter anderem von Kräuterpfarrer Künzle und Sebastian Kneipp empfohlen. Letzterer geht aber noch weiter und empfiehlt Rosmarin als vorzügliches Magenmittel und gegen Blähungen. Er sei gut für Appetit und Verdauung. Als Tee reinige er den Magen vor Verschleimungen. Auf die Nieren wirke er Harnfördernd.

Küche & Kulinarik

Grundsätzlich sind alle Teile des Rosmarin aromatisch. Genutzt werden aber meist die zerkleinerten Blätter. Sehr beliebt sind aber auch ganze Zweige wenn sie nach dem Kochen wieder herausgenommen werden sollen, oder die Stängel ohne Blätter als Spiesse. Wer möchte kann aber auch mit den Blüten das Essen, den Salat oder auch Süßspeisen garnieren. Als Kraut verwendet unterstützt es den Kreislauf wo es nötig ist, hält sich ansonsten aber eher zurück.
Rund um das Mittelmeer kann man manchmal einen reinen Rosmarin-Honig bekommen. Er ist in der Regel hell und dünnflüssig, kristalisiert aber später aus. Geschmacklich ganz einzigartig. Man kann sich seinen normalen Blütenhonig aber auch selber aromatisieren, indem man Rosmarin Pulver oder klein gehackte Blätter unterrührt und ziehen lässt. Ggf. den Honig dafür erwärmen.
Rosmarin ist überraschend vielseitig und sollte durchaus auch einmal experimentell verwendet werden. So passt er z.B. auch gut in Barbecue-Saucen.

Ayurveda

Für Anregung, Leichtigkeit und Liebe. Die Geschmacksrichtungen sind scharf und Bitter, die Grundeigenschaft ölig, die energetische Wirkung erhitzend. Rosmarin senkt Vata und Kapha. Die Geschmacksrichtung scharf fördert allgemein die Verdauung und den Appetit, stabilisiert den Kreislauf und hebt allgemeine Körperfunktionen während es Ansammlungen körperfremder Stoffe vermindert. Die Geschmacksrichtung bitter wirkt fiebersenkend, antibakteriell, antiseptisch und entgiftend. Bitter reinigt das Blut und das Gewebe. Rosmarin wirkt beruhigend, krampflösend, stimmungsaufhellend und durchblutend.

Grüner Tee mit Ingwer und Rosmarin: Kapha senkend, Vata neutral, Pitta erhöhend.
Für 2 Tassen, 500ml Wasser mit 2 Scheiben Ingwer aufkochen und 5 Minuten lang ziehen lassen. 1 Teelöffel grünen Tee im Filter mit dem Ingwerwasser überbrühen. Nach 2 Minuten den Tee herausnehmen. In ein Teeglas je 1 frische Ingwerscheibe und einen kleinen Rosmarinstängel geben und den Tee eingießen. Bei Bedarf mit Honig süßen.

TCM

Die thermische Wirkung ist warm bis sehr warm und sehr aromatisch, daher trocknend. Der Geschmack ist bitter und scharf. Die zugeordneten Organe sind Gallenblase, Herz, Lunge, Milz und Nieren. Rosmarin aktiviert das Qi des mittleren Erwärmers und vertreibt Kälte. Er wirkt entzündungshemmend und wirkt Gallensteinen entgegen. Er nährt das Blut und das Milz-Qi, außerdem das Herz- und Lungen-Qi. Er kommt bei Migräne, bei Schwächezuständen, bei Kopfschmerzen, bei Hypotonie (niedriger Blutdruck), bei akutem Rheuma und Angina pectoris zum Einsatz.
Er ist ein gutes Mittel im Übergang von Sommer auf Herbst und generell für kalte Zeiten. Er wärmt sanft und wirkt gegen innere und äußere Nässe und Feuchtigkeit.

Homöopathie

Die Anwendungsmöglichkeiten des Rosmarins in der Homöopathie sind nahezu identisch mit den hier erwähnten Beschwerdebildern. Von da her ist es eher ein Erwachsenenmittel. Es gibt ihn auf dem Markt als Globuli in verschiedenen Potenzen, seltener auch als Dilutionen.

Spezielles für Frauen

Die verbesserte Durchblutung kann sich bei Frauen in der ersten Zyklushälfte förderlich auf den Eisprung auswirken. Manche Forscher sind der Meinung, dass daher der Name „Hochzeitskraut“ abzuleiten ist. Andere sehen die Verbindung zu den Brautleuten eher durch die Beziehung zur Aphrodite. Bei unregelmäßiger Menstruation in der zweiten Zyklushälfte kann der Rosmarin auch unterstützend wirken. In einer Schwangerschaft sollte man sich aber auf die Verwendung als reines Würzkraut beschränken. Frauen die unter Kreislaufschwäche leiden und schnell frieren, sollten das Kraut, z.B. als Rosmarinwein, einmal ausführlich probieren.

Spezielles für Männer

Manch einer ist der Meinung, dass man den Rosmarinwein auch als Ersatz für Viagra benutzen kann.
Rosmarinstängel über das Grillfeuer, bzw. Glut gestreut hält Insekten fern und gibt ein feines Aroma.

Rosmarin im Garten

Boden & Standort: Als Mittelmeerkraut bevorzugt der Rosmarin eher lockeren, kargen (steinigen) Boden und viel Sonne. Meist wächst er aber wo man ihn hinpflanzt. In humusreichen Böden wird er aber nicht so wiederstandsfähig und verliert an Inhaltsstoffen und Geschmack. An geschützen Stellen ist das überwintern im eigenen Garten in der Regel kein Problem.

Aussaat & Vermehrung: Die einfachste Vermehrung ist über Hartholzstecklinge im September und Oktober. Wer ihn eher als Heilkraut denn als Küchenkraut benutzen will, und lieber eine breitere genetische Vielfalt möchte sollte ihn aber über Samen anziehen. Auch wenn es schwieriger ist.

Blütezeit: spätes Frühjahr.

Sortentipps (eher für Küche und Optik): „Blauer Toskaner” und „Benenden Blue“ blühen kräftig blau. „Majorcan Pink“ und „Roseus“ blühen rosa, „Alba“ und „Albiflorus“ blüht weiß. „Prostatus“ und „Boule” wachsen kriechend, „Severen Sea“ dagegen mit überhängenden Zweigen. „Arp“ und „Veitshöchheim“ haben eine sehr hohe Frosthärte.

Ernte: Sammeln in der Natur ist bei uns leider nicht möglich, da bleiben nur die Pflanzen aus dem Garten. Die Haupterntezeit ist vor und nach der Blüte. Je nach Standort aber fast das ganze Jahr über.

Konservierung: Zum Trocknen einfach die Blätter auf ein Papier oder in eine flache Schale streifen und im Schatten trocknen lassen. Oder als Strauss an einen luftigen und schattigen Ort hängen. Danach in einem Glas oder Papiertütchen lagern.

Bei weiteren Fragen zu ätherischen Ölen, einem gesunden Lebensstil, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, nimm bitte Kontakt zu mit auf. Oder auch einfach wenn Du wissen möchtest, wie Du die Produkte von Young Living günstiger bekommen kannst.

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